„Das sympathische Gesicht des Doms“
Dombaumeister feiert seinen Ausstand mit hunderten Gästen
Fachpraktiker, Bauingenieur, Welterbemanager, Fundraiser, Allrounder, Kollege, Chef und Medienmann – mit „oktogonalen acht Schlagworten“ verabschiedete Dompropst Rolf-Peter Cremer seinen mit Abstand bekanntesten Mitarbeiter Helmut Maintz in den Ruhestand. Seit 37 Jahren stand der 64-Jährige in den Diensten des Domkapitels, seit 2000 trug er den Titel Dombaumeister. „Sie waren immer das freundliche und sympathische Gesicht des Doms, wussten faszinierende Geschichten zu erzählen und haben die Menschen damit erreicht,“ stellte Cremer heraus.
Nicht weniger als die komplette Rundumsanierung des Doms, die Reinigung der Mosaike, die Erneuerung der Bleidächer und des Oktogon-Dachstuhls oder zuletzt der Einbau einer modernen Brand- und Videoanlage sowie einer neuen Beleuchtung gehörten zu den vielen Baustellen und Herausforderungen, die Helmut Maintz zu meistern hatte – stets beraten und unterstützt von erfahrenen Handwerksbetrieben, von RWTH und Fachhochschule Aachen sowie dem eigenem Team in der „kleinsten Dombauhütte Deutschlands“.
Dompropst übergibt Generalschlüssel an Dr. Jan Richarz
Anerkennung, Bewunderung und Respekt für diese Lebensleistung schwangen auch in den Dankesworten von Hubert Herpers mit, dem Vorsitzenden des Karlsverein-Dombauvereins. Der Vorstand habe immer eng mit dem Dombaumeister zusammengearbeitet und sei stets dessen Investitionsvorschlägen gefolgt. In der Wirkungszeit von Helmut Maintz hat der „Förderverein des Doms“ Mittel von 7,5 Millionen Euro zu Verfügung gestellt. „Ihre Expertise und lokale Nahbarkeit werden fehlen“, bilanzierte Herpers und überreichte Maintz zum Abschied die goldene Ehrennadel, die zuvor erst einmal verliehen worden war.
Es verwundert nicht, dass es anschließend eine gute Stunde dauerte, bis der angehende Ruheständler in einem packenden Vortrag alle kleinen und großen Maßnahmen zusammengefasst hatte und dabei die kuriosen Begebenheiten, die unerwarteten Probleme und neuen Erkenntnisse nicht außen vor ließ.
Die große Anerkennung für den Dombaumeister spiegelte sich schließlich in langanhaltenden Ovationen der mehreren hundert Gäste wider, die zum Abschied in die Citykirche gekommen waren. Sie erlebten mit, wie Dompropst Cremer den Generalschlüssel an Dr. Jan Richarz weitergab, der ab sofort die aktuellen und sehr technisch geprägten Projekte übernehmen und zu Ende führen wird.
Adieda, Helmut Maintz! Wir wünschen alles Gute, Gesundheit und viel Spaß beim „Zerknüllen der Luftpolsterfolie im Schaukelstuhl“.