„Passendes Matching aus Gast und Veranstaltungsort“
Fortsetzung der bewährten Reihe „Literatur zur Nacht“ mit Robert Menasse
Die beliebte Reihe „Literatur zur Nacht“ der Europäischen Stiftung Aachener Dom (ESAD) wird am Dienstag, 30. Mai, um 19 Uhr mit einem exklusiven Format fortgesetzt: Der österreichische Schriftsteller und politische Essayist Robert Menasse wird im Dom „predigen“. Passend zum Veranstaltungsort, der wie kein zweites Gebäude als Symbol der geistigen und kulturellen Einheit Europas gilt, hat Menasse – laut Neuer Zürcher Zeitung „einer der prononciertesten Befürworter der europäischen Idee und gleichzeitig einer der schärfsten Kritiker der Missstände in der EU“ – eine Rede mit der Überschrift „Glaube an Europa“ verfasst.
„Es wird diesmal keine reine Lesung, sondern ein Mix aus verschiedenen Vortragsformen“, kündigt Literaturprofessor Michael Braun an, der als Mitglied der ESAD den Kontakt zu Menasse hergestellt hat. „In seinen beiden jüngsten Romanen hat der Autor brillant gezeigt, was und wie man über Europa erzählen kann. Er tut dies auf eine musikalisch-religiöse Weise, indem er den Staatenbund nicht nur als Wirtschaftsraum oder politische Union darstellt, sondern vielmehr als Wertegemeinschaft mit unterschiedlichen religiösen und geistigen Überzeugungen.“
Menasse veröffentlichte 2017 die mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Satire „Die Hauptstadt“. Die Fachkritik feierte das Werk als ersten Roman über die Europäische Union. Der Autor dramatisiert darin das System der Institutionen und spannt einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, zwischen kleinlicher Bürokratie, großen Gefühlen und einem wiederkehrend durch Brüssel galoppierenden Schwein. Im Oktober 2022 erschien zu diesem Erfolgsroman eine Fortsetzung, „Die Erweiterung“.
Zu Gast ist an diesem Abend auch die Ressortleiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Sandra Kegel. Die Literaturkritikerin wird auf der „Dombühne“ ein Gespräch mit dem Schriftsteller über Europa und Erzählen, über Politik, Religion und Literatur führen.
Der Stiftungsratsvorsitzende der ESAD, Dr. Jürgen Linden, freut sich auf dieses aus seiner Sicht überaus passende Matching aus Gast und Veranstaltungsort. „Zu den Zwecken unserer Stiftung gehört die Förderung des Europagedankens im Geiste der christlich geprägten Kultur, für die das Weltkulturerbe Aachener Dom ein hervorragendes Zeugnis und Robert Menasse ein prädestinierter Autor ist.“
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Ein wichtiges Anliegen der Stiftung besteht außerdem darin, insbesondere jungen Menschen die Idee eines vereinten Europas nahezubringen. Auf Vermittlung der ESAD spricht Robert Menasse daher am Folgetag, 31. Mai, mit Oberstufenschüler/-innen der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler über seine beiden Romane.