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Rund 2500 Menschen sind bei der Erhebungsfeier live dabei

Bischof Helmut Dieser ruft bei der Eröffnung der Aachener Heiligtumsfahrt dazu auf, Jesus zu entdecken

Donnernd tönen die Hammerschläge in die Stille des Aachener Doms: Es ist der Moment bei der Erhebung der Heiligtümer, bei dem alle mitzählen: Wie viele Schläge braucht der Goldschmied, um den Bügel des Schlosses am Marienschrein zu öffnen? Wie viele Schläge, bis die Heiligtümer – das Kleid Mariens, die Windel Jesu, das Enthauptungstuch Johannes‘ des Täufers und das Lendentuch Jesu – den Menschen nach neun Jahren wieder gezeigt werden können?

Genau 29 Hammerschläge sind es, Gold- und Silberschmied Thomas Zintzen das Schloss geöffnet hat. Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer, entnimmt anschließend die vier Heiligtümer dem Marienschrein, um sie dem Domkapitel zu übergeben. Die Heiligtümer sind sorgfältig mit farbigen Seidenstoffen umhüllt, die mit Wachs versiegelt sind. Die Unversehrtheit dieser Siegel überprüfen Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Dompropst Rolf-Peter Cremer. Anschließend packen jeweils zwei Schwestern von vier Aachener Ordensgemeinschaften die Reliquien in der Sakristei aus. Dann werden sie zum ersten Mal den Gläubigen zur Verehrung gezeigt.

Rund 500 im Aachener Dom und geschätzt 2000 Menschen auf dem Katschhof verfolgen die Erhebungsfeier live, ungezählte weitere im Live-Stream von Domradio.de. Musikalisch gestaltet wird die Erhebungsfeier vom Aachener Domchor und dem Dombläserensemble unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet.

Heiligtümer spannen Bogen der menschlichen Existenz auf

In seiner Predigt ruft Bischof Dr. Helmut Dieser dazu auf, Jesus bei der Heiligtumsfahrt zu entdecken. „Unsere vier Aachener Heiligtümer helfen uns, zu entdecken, worauf es ankommt, denn diese Heiligtümer spannen den gesamten Bogen unserer menschlichen Existenz auf“, betont er bei der Erhebungsfeier. „Sie zeigen uns, wer Christus ist und wer wir für ihn sind.“

Der Reiz der Einladung „Entdecke mich“ liegt nach Ansicht von Dieser darin, selbst von Jesus gefunden zu werden. Und das geschehe, wenn der Mensch zum Glauben an ihn komme. „Wir Aachener freuen uns auf viele Menschen, die auch in diesem Jahr 2023 wieder der Einladung folgen und in unsere Stadt kommen werden wie Unzählige vor ihnen alle sieben Jahre seit 1349. Wer noch unentschlossen ist, möge sich anstecken lassen von diesem faszinierenden Geschehen: Kommen Sie nach Aachen, lassen Sie sich anrühren von dem Ruf: Entdecke mich!“

Fotos: Niklas Birk / Andreas Steindl / Christian van’t Hoen