Trost im Glauben angesichts von Leid und Tod
Das Thema „Vergänglichkeit“ prägt in diesem Jahr das Programm der Oktobermusik
Der Komponist Johann Michael Haydn (1737–1806), jüngerer Bruder Joseph Haydns, prägte die katholische Kirchenmusik bis weit ins 19. Jahrhundert. In den 43 Jahren, die er als „Hofmusicus und Concertmeister“ in Salzburg verbrachte, schuf er rund 360 Werke. Sein erstes Requiem in c-Moll, komponiert 1771 anlässlich des Todes seines Förderers, des salzburgischen Erzbischofs Sigismund Christoph Graf Schrattenbach, steht am Anfang seines kirchenmusikalischen Schaffens. Es entstand wohl auch unter dem Eindruck der persönlichen Trauer: Haydns einziges Kind, Aloisia Josepha, war im Januar 1771 im Kleinkindalter verstorben. Das Requiem in c-Moll gilt als eines seiner persönlichsten Werke.
Auf dem Programm stehen außerdem zwei Werke des Komponisten Johannes Brahms. Im „Schicksalslied“ vertont er einen Text von Friedrich Hölderlin. Der Dichter beschreibt darin den Unterschied zwischen himmlischem und irdischem Dasein: dort selige Ruhe in lichten Höhen, hier ruheloses Umhergetriebensein und Absturz ins Ungewisse. Ein Kontrast, der geradezu ideale Voraussetzungen für eine musikalische Vertonung bietet. Das „Geistliche Lied“, nach der Vorlage des barocken Dichters Paul Fleming, beschwört Standhaftigkeit und Trost im Glauben angesichts von Leid und Tod.
Wegen der Herbstferien findet das Konzert, das zum 78. Mal an das Kriegsende in Aachen im Herbst 1944 erinnert, bereits am Donnerstag, 28. September, um 19 Uhr, im Aachener Dom statt. Unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet musizieren der Aachener Domchor und das Sinfonieorchester Aachen. Als Solisten wirken Carolin Jurkat (Sopran), Hanna Schäfer (Mezzosopran), Joachim Streckfuß (Tenor) und Richard Logiewa (Bass-Bariton) mit.
Der Eintritt ist frei. Um eine angemessene Spende wird gebeten.