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Exklusive Kathedralkonzerte und freundschaftliche Chorbegegnungen

Der Mädchenchor am Aachener Dom freut sich auf eine spannende Konzertreise nach Paris

„Paris is always a good idea.“ Audrey Hepburns Spruch aus dem Film „Sabrina“ von 1954 kann man auch heute nur beipflichten. Und weil die französische Metropole eine der spannendsten Städte der Welt ist, musste der Mädchenchor am Aachener Dom nicht lange überlegen, als es um das Ziel ihrer nächsten Konzertreise ging – pandemiebedingt der ersten seit 2019! In den Herbstferien treten die Sängerinnen ihre einwöchige Tour an und in drei der bedeutendsten Pariser Kirchen auf. Domkantor und Chorleiter Marco Fühner gerät schon jetzt ins Schwärmen: „Unsere Aufführungsorte sind nicht nur außerordentlich schön, sondern haben auch eine herausragende kirchenmusikalische Bedeutung. Sie sind Wirkungsstätten großer französischer Organisten und Komponisten, deren Werke zum festen Bestandteil der Dommusik gehören. In diesem Sinne verstehen wir unsere Reise als eine intensive deutsch-französische Begegnung, die sich ja auch in der Geschichte unseres Doms widerspiegelt.“

Auftritte an herausragenden „Orten von Musik“

Am Samstag, 12. Oktober, gestaltet der Mädchenchor um 18:45 Uhr die Heilige Messe in der Kirche Saint-Étienne-du-Mont, einem Architekturjuwel im Quartier Latin mit historischen Verbindungen zur nahegelegenen Universität Sorbonne. Sie hat im Laufe der Jahrhunderte einen bedeutenden Einfluss auf die Pariser Kulturszene ausgeübt. Der französische Komponist Maurice Duruflé war hier mehr als 50 Jahre als Organist tätig. Um 19:45 Uhr schließt sich ein etwa einstündiges Konzert in Saint-Étienne-du-Mont an.

Nicht weniger interessant ist der Auftrittsort am Sonntag, 13. Oktober: Der Mädchenchor hat die besondere Ehre, in Saint Sulpice im Gottesdienst um 11 Uhr zu singen. In der zweitgrößten Pariser Kirche im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés sind Mitglieder wichtiger Adelsfamilien begraben, Victor Hugo und Heinrich Heine haben hier geheiratet. Über viele Jahrzehnte war der große französisch Organist und Komponist Charles Marie Widor in Saint Sulpice tätig. Domorganist Michael Hoppe, der den Mädchenchor auf seiner Reise begleiten wird, fällt noch ein anderes Highlight ein: „In dieser Kirche befindet sich eine der berühmtesten Orgeln der Welt, 1862 erbaut und bis heute weitgehend im Originalzustand erhalten. Auf ihr haben bereits berühmte Komponisten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Liszt und Anton Bruckner gespielt.“

Musik als verbindendes Element

Am Nachmittag des 13. Oktober steigen die Mädchen in die Metro und fahren in den Pariser Vorort Vanves. In der dortigen Église Saint-Rémy kommt es um 17 Uhr zu einer Begegnung mit dem Kinderchor „Petits Chanteurs du Val de Seine“ unter der Leitung von Loïc de Lacombe. Beide Chöre gehören dem internationalen Chorverband „Pueri Cantores“ an und nutzen die Gelegenheit zu einem musikalischen Austausch. „Eine Konzertreise dient nicht nur der Auftrittspraxis und dem Hinaustreten aus der alltäglichen Bubble“, sagt Marco Fühner. „Ganz wichtig ist auch die Begegnung mit Gleichgesinnten, das Knüpfen von Freundschaften und die Erkenntnis, dass Musik verbindet und helfen kann, Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede zu überwinden.“

Für den Domkantor ist eine Konzertreise kein verzichtbarer Luxus, sondern eine elementare Erfahrung. Gemäß den drei Säulen der Pueri Cantores-Arbeit versteht er die Tour als Auftrag: „Wir verbreiten das Lob Gottes, begegnen einander in Freundschaft und setzen uns als musikalische Botschafter und Botschafterinnen für den Frieden ein.“ Bezuschusst wird die Reise vom Förderverein „Freunde der Aachener Dommusik“ und vom Domkapitel. Auch die Eltern zahlen einen Eigenanteil.

Christliches Gotteshaus in Gestalt eines römischen Tempels

Ein weiteres Mal ist der Mädchenchor am Aachener Dom am Montag, 14. Oktober, um 16 Uhr zu erleben. Veranstaltungsort ist die Pfarrkirche La Madeleine, die zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Ihre Baugestalt ist für ein christliches Gotteshaus sehr ungewöhnlich: Von außen sieht sie aus wie ein römischer Tempel, das Innere ist den Haupträumen römischer Thermen nachgebildet. „In La Madeleine war der Komponist Théodore Dubois als Nachfolger von Camille Saint-Saëns und Vorgänger von Gabriel Fauré fast 20 Jahre lang als Titularorganist tätig“, betont Fühner die musikgeschichtliche Bedeutung dieses Ortes.

Eine weitere Chorbegegnung mit dem zu einem renommierten Gymnasium gehörenden Schulchor „La Maîtrise Saint-Louis de Gonzague de Paris“ findet am Dienstagnachmittag statt. Den Rest der Woche haben die Mädchen Zeit, die französische Hauptstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten ausgiebig zu erkunden.

„Wir laden alle Interessierten herzlich ein, uns auf dieser Reise privat zu begleiten“, sagt Marco Fühner. „Alle Veranstaltungsorte liegen im Herzen der Stadt oder sind mit der Metro bequem zu erreichen.“

Informationen zur Anreise

  • Zugfahrkarten von Aachen nach Paris können auf www.eurostar.com gebucht werden.
  • Eine preisgünstigere Alternative ist eine Zugfahrt ab Welkenraedt über Brüssel nach Paris: www.belgiumtrain.be. Noch günstiger ist eine Fahrt mit dem Bus: www.flixbus.de
  • Es empfiehlt sich, in Paris die App IDF Mobilités herunterzuladen. Fahrkarten können dann direkt über das Smartphone gekauft und entwertet werden.
  • Die App BonjourRATP hilft bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Einfach Start- und Zielpunkt eingeben, dann werden mögliche Verbindungen angezeigt.
  • Die Konzertorte Saint Sulpice und Saint-Étienne-du-Mont sind vom Gare du Nord direkt mit der M4 zu erreichen (Ausstieg wahlweise Station Saint Sulpice, Odéon oder Saint Germain des Prés)