Ort der Geschichte
Der Aachener Dom ist eines der besterhaltenen Bauwerke aus karolingischer Zeit. Die Marienkirche Karls des Großen gilt als architektonisches Meisterwerk, das west- und oströmische Bautraditionen verbindet. Der zentrale Kuppelbau entstand vermutlich in nur rund zehn Jahren Bauzeit ab 798 (+/- 5 Jahre). Als Grablege Karls, als Krönungskirche der römisch-deutschen Könige, als europäische Wallfahrtskirche sowie als Kathedralkirche des Bistums Aachen verbindet das Bauwerk bis heute kirchliche Funktion und historische Tradition.
Als erste Kulturstätte Deutschlands wurde der Aachener Dom 1978 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Karl der Große
Mit dem Bau der Pfalzanlage entstand in Aachen das geistige und politische Machtzentrum Karls des Großen. Rund um Dom und Rathaus kann man sich bis heute auf die Spuren des bedeutendsten mittelalterlichen Herrschers begeben.
Architektur und Entstehungsgeschichte
Grundriss und Baugestalt des Aachener Domes zeugen von der sich wandelnden Bedeutung und Nutzung im Laufe der Jahrhunderte. In weiten Teilen unversehrt ist der karolingische Bau, ein überkuppeltes Oktogon. Das Oktogon ist von einem zweigeschossigen, sechzehneckigen Umgang umgeben. Im Westjoch des Hochmünsters ist der mittelalterliche Thron aufgestellt. Im Osten schließt der gotische Chorbau an.
Sie möchten mehr über die Architektur, Ausstattung und Entstehungsgeschichte des Aachener Doms erfahren? Dann lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten.
Heiligtumsfahrt
Seit 1239 werden die vier Tuchreliquien im Marienschrein aufbewahrt und seit 1349 alle sieben Jahre den Gläubigen aus dem europäischen Raum und aller Welt gezeigt. Die nächste Heiligtumsfahrt Aachen findet vom 9. bis 19. Juni 2023 statt.
Die Krönungskirche und der Königsthron
Mit seiner Inthronisierung in Aachen im Jahre 936 begründete König Otto I. die Funktion der Marienkirche als Krönungsort der deutschen Könige. Bis 1531 wurden 30 Könige und zwölf Königinnen in der Aachener Stiftskirche gekrönt. Das Zeremoniell auf dem Marmorthron im Hochmünster galt als Sinnbild für die „‚Inbesitznahme“ des Reiches.
Zahlreiche Schatzstücke wie das Zepter des Richard von Cornwall oder die Krone der Karlsbüste wurden eigens für die Krönungszeremonien angefertigt und gingen als königliche Schenkungen in den Besitz der Kirche über. Sie sind bis heute wichtiger Bestandteil des Domschatzes.
Der Domschatz
Die Aachener Domschatzkammer birgt den bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenschatz, der sich nördlich der Alpen an einer einzelnen Kirche erhalten hat.
Die Schatzstücke sind in ihrer Bedeutung eng verknüpft mit ihrem eigentlichen Zweck: der Ausstattung der durch Karl den Großen um 800 gegründeten Marienkirche und der Feier ihrer Liturgie. Der Schatz wächst mit der zusätzlichen Bedeutung der Marienkirche als Grablege Kaiser Karls des Großen, Krönungskirche der deutschen Könige und europäischer Wallfahrtsort.
Liturgische Geräte, Handschriften, Bucheinbände, Reliquienbehälter, Messgewänder und andere Paramente, Skulpturen, Tafelbilder und bischöfliche Insignien dokumentieren die lange Geschichte des kirchlichen Lebens.
In der Schatzkammer sind auf drei Etagen circa 130 Kunstwerke nach Themen ausgestellt, die die verschiedenen Funktionsbereiche der Marienkirche repräsentieren.